Schon seit einiger Zeit ist der Faktor Geschwindigkeit ein äußerst wichtiger Punkt beim Thema Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO). Google bietet hier auch ein eigenes Tool zur Messung der Geschwindigkeit (Pagespeed) an. Doch wie erreicht man hier möglichst hohe Werte? Ein paar Tipps und Tricks möchten wir euch hier erläutern.

Plugins aufräumen

Wer ein CMS, wie z.B. WordPress oder Joomla!, einsetzt, verwendet vermutlich auch eine Reihe an Plugins und externen Libraries. Diese sollte man einmal alle anschauen und prüfen, welche davon man wirklich benötigt. Denn häufig bringt jedes dieses Plugins eigene Script- und/oder Style-Files mit, welche dann alle geladen werden müssen. In manchen Fällen werden dadurch sogar Libraries unnötig doppelt geladen, z.B. wenn zwei Plugins das gleiche Script verwenden und jeweils einbinden. In diesem Fall sollte man auch prüfen, ob man dies im Plugin einstellen kann.

Cache einrichten

Dynamische Webseiten haben oft ein Problem: Jeder Seitenaufruf erzeugt eine Verbindung zur Datenbank im Hintergrund. Das geschieht dann bei jedem Besucher, obwohl der Inhalt, welcher dann angezeigt wird, immer der gleiche ist. Abhilfe schafft hier ein Cache. Denn so ein Cache erzeugt bei einem Aufruf eine zwischengespeicherte Version der jeweiligen Seite und bietet sie dem nächsten Besucher sofort ohne unnötige Datenverbindung an, was die Pagespeed deutlich erhöht. Bei WordPress kann man hier z.B. auch Plugins wie W3 Total Cache oder WP-Rocket setzen. Andere Systeme, wie z.B. Joomla!, bieten sogar oft einen eigenen Caching-Mechanismus an, den man unbedingt ebenfalls aktivieren sollte. Vorsicht geboten ist hier allerdings in Login-geschützten Bereichen oder bei Formularen. Hier könnten sonst sensible Informationen gecached und damit unbeabsichtigt anderen Besuchern angezeigt werden. Für solche Fälle sollte man entsprechende Ausnahmen definieren.

Scripts und Styles kombinieren

Wie bereits oben erwähnt, bringen verschiedene Plugins häufig eigene Script- und Style-Files mit. Diese kann man aber mit Hilfe von sog. Minifyern kombinieren. So werden auf Serverseite automatisch einzelne Script- und Style-Files erzeugt. Damit kann die Anzahl an Requests erheblich gesenkt werden. Außerdem kann man hier auch unnötige Leerzeichen, Zeilenumbrüche und Kommentare entfernen, wodurch auch die zu übertragende Größe der Dateien sinkt. Damit haben wir persönlich bisher die besten Ergebnisse in Bezug auf eine gute Pagespeed erreicht. Allerdings sollte man das hier ganz genau testen, denn manchmal funktionieren bestimmte Scripts einfach nicht mehr, sobald man sie mit anderen Scripts kombiniert.

Bild-Größen beachten

Wer eine Webseite mit vielen Bildern betreibt, sollte auch auf die Bildgröße achten. Das gilt sowohl für die Auflösung als auch die Dateigröße. Im Idealfall sollte das Bild nicht größer sein, als in der maximalen Anzeige. Und auch die Dateigröße sollte möglichst „optimal“ sein. Das erreicht man am besten, in dem man Bilder komprimiert, z.B. mit Hilfe von JPG. Neue Browser unterstützen außerdem mit dem WebP-Bildformat einen Bildstandard mit einer noch besseren Kompressionsrate. Man kann seine Bilder übrigens auch mit Online-Tools wie TinyPNG optimieren. Automatisiert funktioniert das auch mit Diensten wie ShortPixel.

Hosting prüfen

Ein häufig unterschätzter Punkt beim Thema Pagespeed ist das Hosting. Denn nicht jeder Server leistet das gleiche. Hinzu kommen Server-Software und Aktualität der Software. Z.B. ist Php 7.2 deutlich schneller als Php 5.6 und die Tendenz von Version zu Version steigt. Außerdem sind mittlerweile viele Server mit einer Kombination aus Nginx und Apache ausgestattet, welche optimale Performance versprechen. Oft wird dies noch erweitert mit internen Caches und Modulen, wie z.B. OpCode, Varnish, Redis etc. Besonders interessant ist auch der Trend von virtuellen Servern, wie z.B. bei Google, Amazon, Digital Ocean & Co. Diese lassen sich nach Bedarf auch beliebig nach oben oder unten skalieren. Wer solche virtuellen Server als managed Server einsetzen möchte, sollte einmal bei Cloudways vorbeischauen.

Weitere Pagespeed-Maßnahmen

Neben den oben genannten Maßnahmen können zudem folgende Punkte helfen:

  • Assets (Script- und Style-Files) nur auf den Unterseiten laden, auf denen sie tatsächlich benötigt werden
  • System-, Plugin- und Server-Updates
  • Code aufräumen, z.B. in Plugins, Themes etc.
  • Datenbank aufräumen
  • CDNs verwenden
  • Bilder und andere Medien per Lazy Loading nachladen
  • Assets verzögern, z.B. via „defer“ bei JavaScript

Update vom 31.10.2019

Einer unserer Leser hat uns auf ein Tool aufmerksam gemacht, mit dem man das Google Pagespeed-Tool auch für mehrere URLs verwenden. Denn normaler Weise prüft der Pagespeed-Check nur die eingegebene URL, aber nicht die darunter liegenden Seiten. Das Tool zum Testen der Unterseiten findet ihr hier.


Habt ihr noch weitere interessante Möglichkeiten oder Ideen, wie man die Performance der eigenen Webseite erhöht? Oder benötigt ihr Support bei dem Thema? Dann nehmt doch mit uns Kontakt auf oder schreibt einen Kommentar.